Retropie – worum geht es hier?

Als ich Retropie im Herbst 2014 online stellte, wusste ich selber nicht so genau, was daraus mal werden sollte. Irgendwas mit Retro wahrscheinlich. Nun, das ist dann ja auch draus geworden. Dass das Kunstwort „Retropie“ schon ein Emulator für den Raspberry Pi war, ging damals an mir vorüber. Die Domain passte gut zum Konzept. Und da kaum Konzept vorhanden war, war das auch nicht schwer. Das entwickelte sich im Laufe der Jahre.

Man sagt, die unangenehmen Dinge verblassen schneller in der Erinnerung und man erinnert sich leichter an die guten Dinge. Ein Glorifizieren der Vergangenheit durch ein „Früher war alles besser!“ liegt da nicht weit. Und da könnte ich ohne Umweg etliche Dinge auflisten, die heute nicht mehr den Glanz haben, den ich damit einmal verbunden habe. Das allerdings objektiv zu überprüfen, gestaltet sich bei vielen Dingen schwer.

Die Musik von heute ist Rotz, da besteht für mich überhaupt kein Zweifel. Dummerweise haben meine Eltern dasselbe vor 30 Jahren auch über die Musik der Achtziger bzw. Neunziger gesagt und die Sechziger glorifiziert. Die wiederum die Großeltern gerne als „Jahrzehnt der Negermusik“ disqualifiziert haben. Bei anderen Dingen fällt einen ein objektives Urteil eher leicht. Schaut man sich die trostlosen und heruntergekommenen deutschen Innenstädte der Gegenwart an, muss selbst der letzte Optimist zugeben, dass diese Orte vor 30 Jahren ein ganz anderes Flair hatten.

Und das ist Retropie. Die Erinnerung, wie es damals war. Wie sich Dinge im Lauf der Zeit verändern. Und zu beobachten, was heute daraus geworden ist. Und da so ein Leben (in den meisten Fällen) genug Zeit und Gelegenheit bietet, sich mit den unterschiedlichsten Dingen zu befassen, kommt natürlich vieles zusammen, das eine Betrachtung wert ist – ob Medien, Kunst und Kultur, Feste und Bräuche oder unser Stadtbild.

Retropie - Ticket in die Vergangenheit

Retropie – Ticket in die Vergangenheit

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