Unternehmen und Produkte
Beiträge, bei denen es um bekannte Unternehmen, Marken und Produkte geht. Somit alle unternehmerischen Erzeugnisse, die mit einem Markennamen in Verbindung stehen (oder standen).
Deutsche Innenstädte veröden zusehends. So sagt man zumindest. In meiner rheinhessischen Wahlheimat kann ich keine Vergleiche zu früher ziehen, doch in der Heimatstadt Bremen fällt es bei jedem Besuch erneut auf, wie trostlos, verlassen und eintönig einige Ecken der Innenstadt geworden sind. Und das nicht erst seit der Pandemie und den gewachsenen Leerständen. Das Sterben der großen Kaufhäuser begann bereits vor drei Jahrzehnten. Und seitdem hat sich vieles verändert. Zeitgeist, Konsumverhalten und auch die Bedeutung einer Innenstadt. Damals war ein Bummel „in die Stadt“ für mich noch mehr als nur der notwendige Einkauf. Seit der frühen Kindheit war es ein Erlebnis, das ich mit vielen weiteren Eindrücken verknüpfte. Und in die Achtziger und Neunziger geht es nun zurück. In eine Zeit, wo die Geschäfte in der City noch um 18:30 Uhr schließen mussten – und am Samstag sogar schon am frühen Mittag.
Die Sögestraße. Bremer Einkaufspassage, die der bronzene Schweinehirt mit seiner Herde einläutet.
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Dirk am 31. Oktober 2020
Autofahren war früher noch richtige Hingabe. Die alten Lenkungen und Bremsen erforderten Kraft und Geschick, übliche Reparaturen ließen sich selber erledigen und statt aufs Navi musste man sich auf Erfahrung und Intuition verlassen. Lange Zeit gab es weder Parkplatzsorgen, Gurtpflicht noch Promillegrenze. Und auf den Autobahnen war so wenig los, dass man sich an ungehemmter Freiheit berauschte und den Traum automobiler Rollenverteilung lebte. Das hat sich inzwischen alles geändert. Geblieben ist das Automobil als deutsches Kulturgut und Konfirmation zum vollwertigen Staatsbürger. Ebenso als fahrbares Prestigeobjekt, mit dem man Wohlstand und Leistung demonstriert. Aber nicht nur das Drumherum hat sich verändert. Das moderne Auto hat kaum noch etwas mit den Blechkisten vergangener Tage gemein. Schaut man sich gewisse aktuelle Modelle an, wünscht man sich allerdings oft die gute alte Zeit zurück. Oder doch nicht?
Der einzigartige Mercedes-Benz 300 SL (1954-1957) mit Flügeltüren
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Dirk am 28. Dezember 2019
„An Quelle führt kein Weg vorbei.“ Was wie artikelloses Kiezdeutsch klingt, war einer der bekanntesten Werbeslogans der Siebziger. Quelle war damals bekannter als der bunte Hund, und in deutschen Haushalten erwartete man mit Spannung zweimal jährlich den dicken Katalog. Ach ja, die Quelle! Das war Europas größtes Versandhaus, wo man von der Latzhose bis zum Laufgitter alles bestellen konnte. Bis zur Auflösung und der anschließenden Verschacherung des Unternehmens vor gut zehn Jahren. Und es gab nicht nur den Versandhandel, sondern auch große Warenhäuser, eine eigene Bank, einen Reiseveranstalter sowie viele Technikläden, die sich über ganz Deutschland verteilten. Nun ist das alles Vergangenheit und das ehemalige Familienunternehmen mit der prägnanten Hand im Logo existiert nur noch in alten Katalogen, Fotos und natürlich der Erinnerung. Und genau dort beginnt die Ausgrabung eines der großen Kapitel deutscher Konsumgeschichte.
Quelle – von Versandkatalogen und Technikläden
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Dirk am 22. Februar 2016
Kaum eine andere Angewohnheit hat sich im gesellschaftlichen Stimmungsbild der letzten Jahrzehnte so stark gewandelt wie das Rauchen. Während noch in den Achtzigern Rauchen salonfähig war, in TV-Shows hemmungslos gequalmt wurde, ist heute eher das Gegenteil der Fall: Kippen sind verpönt. Der Zigarettenkonsum hat sich seit 1990 halbiert, und der Trend geht eher nach unten als nach oben. Zeit für eine Retrospektive zu Glimmstängeln, vollen Aschenbechern und mechanischen Zigarettenautomaten, in denen prinzipiell das zweite Geldstück hängenblieb.
Zigarettenautomat in den Achtzigern
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Dirk am 31. Januar 2016
Was waren die öffentlichen Verkehrsmittel früher umständlich. Die Busse der Achtziger stanken nach Abgasen und man musste sich beim Einstieg immer ein paar Stufen hinaufquälen, oft noch eine sinnfreie Schranke öffnen, um dann drinnen Platz zu nehmen. Die Straßenbahnen waren nicht viel praktischer. Haben zwar nicht wie ein Frachttanker nach Diesel gerochen, aber der Einstieg erforderte immer ein höheres Maß an Geschicklichkeit. Viel zu enger Einstieg, die Stufen alles andere als ergonomisch. War man alt oder gehbehindert, glich der Einstieg einer Strapaze. Und wenn man im Rollstuhl saß, konnte man die Mitfahrt komplett vergessen. Diese Zeiten sind nun lange vorbei, und das Stadtbild wird heute von modernen, barrierefreien und ökologisch sauberen Fahrzeugen bestimmt. In Bremen als auch den meisten anderen deutschen Städten. Kein Grund also, den veralteten Relikten noch nachzuweinen, oder?
Bremer Straßenbahn – Fahrschein lösen zur Vergangenheit
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Dirk am 16. November 2014
Die Jugend in den späten Achtzigern war schon hart. Kein tragbarer Telefonapparat mit Internetzugang – und somit auch keine Möglichkeit, im Netz mal eben schnell nach Infos zu suchen. Neuigkeiten über Hobbys wie Computerspiele musste man über gebündeltes und bedrucktes Papier erwerben. Diese Objekte nannten sich „Zeitschrift”. Ein Begriff, den kommende Generationen womöglich erst im Archaismenlexikon nachschlagen müssen. Eines dieser antiken Magazine hieß Aktueller Software Markt (kurz ASM). Kostete anfangs um die DM 6,- und erschien seit März 1986 monatlich am Kiosk. Der Name war nicht gerade eine Glanzleistung an Kreativität, aber immerhin deutsch und kein alberner Anglizismus. Und da man Gedrucktes nicht nur nach dem Titel bewerten soll, geht es nun zurück in die späten Achtziger und frühen Neunziger, um die Ära einer der ungewöhnlichsten Spielezeitschriften noch einmal aufleben zu lassen.
ASM – Aktueller Software Markt (Dezember 1988)
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Dirk am 28. Oktober 2014
Für die einen lästig, für andere euphorisierend. Durch und durch alltäglich und meist unvermeidlich: den Bedarf an Lebensmitteln irgendwo einzukaufen. Das war früher nicht viel anders, nur beschränkte sich das Angebot im Vergleich zu heute auf das Nötigste. Der typische Supermarkt in den frühen Achtzigern war noch alles andere als „super“. Ich erinnere mich an die letzten Tante-Emma-Läden mit engen Gängen und nur einer Kasse. Klein, beschaulich und persönlich. Man kannte sich und wurde oft mit Namen begrüßt. Besonders in Erinnerung bleibt das Rattern der Preisauszeichner und das laute Tippen an der Kasse. Barcode-Scanner waren noch Zukunftsmusik. Und die Zukunft sollte noch weitaus mehr Veränderungen mit sich bringen.
Wertkauf (1958-1997) – Einkaufsrelikt auf großer Fläche
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Dirk am 11. Oktober 2014
Wenn ich an meine Spielwaren der Kindheit zurückdenke, fällt mir neben Siku und Matchbox nur eine bekannte Marke ein, die wie der Kakao am Morgen zum Tag dazugehörte: Plastiksteine des dänischen Herstellers Lego. Den gibt es bereits seit 1932, und dass „Lego“ ein dänisches Kunstwort ist, welches sich von „leg godt“ (spiel gut) ableitet, ist wahrscheinlich den Wenigsten bekannt – und auch nur eine Randbemerkung wert. Interessanter ist, dass Lego noch immer der größte Spielwarenhersteller der Welt ist und die Legosteine, mit denen ich meine müßiggängerische Zeit in der Kindheit verbrachte, inzwischen als Klassiker der stark gewachsenen Produktpalette gelten. Zeit für einen Rückblick.
Lego 7740 (1980) – Bausteine der Kindheit
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Dirk am 27. September 2014
Die Mutter aller Handhelds, der Nintendo Game Boy, kam in Europa kaum früher als der Atari Lynx auf den Markt. Und obwohl er in Sachen Leistung, Grafik und Sound dem Lynx weitaus unterlegen war, feierte der Game Boy seinen weltweiten Siegeszug. Jeder kannte ihn, viele hatten ihn. Den Lynx hingegen kannte kaum jemand. Ein schlecht vermarkteter Exot, zum Launch mit einem Preis von DM 399,- gut doppelt so teuer wie der Game Boy, das Spieleangebot ziemlich überschaubar und nur wenige Spiele wirklich herausragend. Eigentlich kein Grund, diesem Flop nachzuweinen, oder?
Atari Lynx (1990) – Kult-Handheld-Konsole und schlecht vermarkteter Exot
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