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Dirk am 17. Februar 2019
„Das ist Punsch, du dusselige Kuh. Punsch, Punsch, Punsch!“ – einer von Alfred Tetzlaffs bekanntesten Wutausbrüchen, die jedes Jahr mit traditioneller Wiederholung der Silvesterfolge von Ein Herz und eine Seele ausgestrahlt werden und nach über vierzig Jahren noch immer für Lacher sorgen. Daneben gibt es mit der Rosenmontagsfolge und dem „Besuch aus der Ostzone“ zum 3. Oktober zwei weitere Folgen, die regelmäßig wiederholt werden. Will man auch die restlichen 24 Episoden der von 1973 bis 1976 produzierten Fernsehserie noch einmal erleben, bietet sich der Kauf der DVD-Komplettbox an, um die volle Dröhnung Siebziger durch eine der ungewöhnlichsten deutschen Fernsehserien zu erfahren. Blicken wir zurück auf ein Stück Fernsehgeschichte.

Ein Herz und eine Seele – TV-Geschichte aus den Siebzigern
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Dirk am 23. Dezember 2018
Weihnachten steht vor der Tür und in den Kirchen ist es voller als sonst. Nicht nur mit beitragspflichtigen Kirchenmitgliedern, auch mit Konfessionslosen, von denen um die acht Prozent zur Weihnachtszeit in eine Kirche pilgern. Das wären gut zweieinhalb Millionen Deutsche, die trotz fehlender Kirchenzugehörigkeit für sich selber oder der Kinder wegen in der weihnachtlichen Jahreszeit etwas Kirchenflair atmen wollen. Dabei stehen viele Kirchen außerhalb der Gebetszeiten das ganze Jahr für jedermann offen, nur verirrt sich außer Touristen selten jemand, dem es primär um den Ort und weniger um die Institution geht. Zeit, eine Lanze zu brechen für die betagten Relikte unserer abendländischen Kultur.

Faszination alte Kirche (Mainzer Dom)
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Unter allen ausgegrabenen Mixtapes meiner Jugend existiert eines, dessen Wiederentdeckung mir größte Freude bereitet hat. Es war eines dieser Tapes, die ohne Dröhnung schon psychotrop wirkten. Ein Mix, der nicht in irgendeinem Club lieblos aneinandergemischt wurde, sondern eine durchdachte und harmonische Folge mehrerer Stile und Geschwindigkeiten. Er wurde 1994 rauf und runter gehört und hat mich vor gut vier Jahren wieder dazu gebracht, aktiv Tonträger zu sammeln und Musik abzumischen. Und das, obwohl dieses Hobby seit fast 20 Jahren abgehakt war. Warum das so ist, und wie dieses alte Mixtape über einen sehr langen und aufwändigen Weg wiederbelebt wurde, soll nun diese Retrospektive zeigen.

Das B-Tape – Wiederbelebung eines Mixtapes
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Dirk am 24. November 2018
Neue Marotten fallen einem meist spät auf. Und dann wundert man sich, wie sich das eigene Verhalten in den letzten Jahren schleichend verändern konnte, ohne dass man es selber richtig mitbekam. So stolperte ich vor kurzem darüber, dass ich schon lange kein Bargeld mehr nutze. Oder besser gesagt, fast kein Bargeld. Der Euro für den Einkaufswagen ist das letzte Relikt in meinem Portemonnaie, das von längst vergangener Zeit zeugt. Wenn möglich, zahle ich mit Kreditkarte. Ist halt praktisch und bläht die Geldbörse nicht so auf wie Bargeld. Außerdem weiß man bei Scheinen nie, welcher Schmierlappen das Ding vorher in den Händen hielt. Da stellt sich provokant die Frage, ob eine klassische Geldbörse überhaupt noch sinnvoll ist?

1000 DM Schein (1964) – Abbildung von Johannes Scheyring (†1516)
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Dirk am 29. Oktober 2018
Festliche Brauchtümer wie Umzüge und Prozessionen sind eigentlich nicht so mein Fall. In meinem rheinhessischen Exil habe ich nur ein einziges Mal den Mainzer Rosenmontagszug mitgemacht, der ja zum Pflichtprogramm der Ansässigen gehört. Dabei zählen Paraden, Aufmärsche und Prozessionen seit gut 1000 Jahren zu den deutschen Bräuchen und sind fest im Kulturgut verwurzelt. Beim Besuch meiner Heimatstadt im Oktober fiel mir auf, dass ich den Bremer Freimarktsumzug seit 1993 nicht mehr besucht hatte. Als Kind war ich regelmäßig dort. Um nicht ganz als Kulturbanause dazustehen, beschloss ich, dieses Jahr mal wieder hinzugehen und Eindrücke zu sammeln.

Freimarkt und Freimarktsumzug (2018)
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Dirk am 26. August 2018
Ich erinnere mich gut an den Frühherbst vor 20 Jahren. Hatte in diesen jungen Jahren beschlossen, für ein Jahr oder länger mal auszusteigen und allen Zwängen üblicher Gesellschafts- und Erwerbspflicht zu trotzen. Der Entschluss dazu kam ein paar Wochen vorher in Paris, abends beim Spazierengehen durch La Défense, in einem Moment der Klarheit – ähnlich dem von Jules Winnfield in „Pulp Fiction“, nur ohne Muffin. Somit beschloss ich, eine Zeit lang „Penner“ zu werden. Das finanzielle Polster war vorhanden, es fehlte nur noch ein passendes Rollenspiel zum Abdriften in fremde Welten. Das stolperte mir mit Might and Magic VI eher zufällig über den Weg. Es war mein erstes Spiel dieser bekannten Reihe, und es katapultierte sich wie kein anderes in die Ruhmeshalle meiner Allzeit-Favoriten.

Might and Magic VI – The Mandate of Heaven (1998)
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Über die Musik der Achtziger kann man ja viel sagen. Der Sound war grell, trashig, weichgespült, aber auch brachial, roh und kantig. Im Vergleich zu heute war der Sound der Achtziger aber eines sicherlich nicht, nämlich langweilig. In kaum einem anderen Jahrzehnt haben sich so viele unterschiedliche und auch diametrale Musikrichtungen gebildet, die zwischen Subkultur und Mainstream pendelten und nebeneinander existierten. Zeit für eine Rückschau in ein einflussreiches Jahrzehnt, das in jungen Jahren in Sachen Coolness mit Electro und Electro-Funk mehr zu bieten hatte als „Neue Deutsche Welle“ oder die „Polonäse Blankenese“.

Sound der frühen Achtziger – Grandmaster Flash & the Furious Five
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Dirk am 13. Januar 2018
Gene Roddenberry konzipierte in den Sechzigern Star Trek, hierzulande ausgestrahlt als Raumschiff Enterprise. Die Science-Fiction-Fernsehserie um Kirk, Spock, McCoy und Konsorten, die den Weltraum im 23. Jahrhundert erforschen, erlangte schnell Kultstatus und hat noch heute ihre Fans. Im Gegensatz zu vielen anderen Zukunftsvisionen wurde hier eine humanistisch geprägte Utopie erschaffen. Soziale, wirtschaftliche und Umweltprobleme sind auf der Erde überwunden, Geld ist abgeschafft und in der Vereinten Föderation der Planeten widmet man sich der Erforschung unbekannter Orte in unserer Galaxis. Basierend auf Roddenberrys Makrokosmos erschienen später weitere Ableger. Einer davon ist Star Trek: Deep Space Nine (1993 bis 1999), dem dieser Rückblick gewidmet ist.

Star Trek: Deep Space Nine (1993-1999)
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Dirk am 18. November 2017
»Sonnt sich die Katz im Februar, muss sie im März zum Ofen gar.« Mit solchen Weisheiten, die von Generation zu Generation weitererzählt wurden, haben sich unsere Vorfahren subjektiv empfundene und auf Erfahrung basierende Wetterzusammenhänge gegenseitig mitgeteilt. Allgegenwärtigen Zugriff auf die Meteorologie (Lehre der chemischen und physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre) und dessen Abfallprodukt, dem Wetterbericht, hatte man noch nicht. Das war manchmal unpraktisch, z. B. für die Landwirtschaft. Oder wenn eine Reise kurz bevor stand und man die passende Kleidung auswählen musste. So musste man sich halt auf Gespür und Glück verlassen. Heute reicht ein Blick ins Internet und man erfährt das Wetter der kommenden Tage. Und wenn man es nicht wissen will, dann erfährt man es trotzdem. Zeit für eine Betrachtung dieses heiter bis wolkigen Kuriosums.

Wetterbericht – Landplage der Gegenwart
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Dirk am 1. Oktober 2017
In den Achtzigern gab es etwas Verlockendes, das wie ein Magnet an öffentlichen Plätzen wie Gaststätten, Kinos, Imbissbuden und Supermärkten herumlungerte. Spielen gegen Geldweinwurf – die Zeit der Arcade-Automaten. Hat man die Kindheit in den frühen Achtzigern verbracht, erinnert man sich vielleicht noch, welche Leuchtkraft die frühen Automaten und Spielekonsolen auf Kinderaugen ausübten. Zu der Zeit gab es in neben Atari 2600 und ColecoVision eigentlich nur ein paar Nischenprodukte sowie den Intellivision von Mattel. Dieses braune Ding mit den seltsamen Controllern stand auch daheim im Wohnzimmer als meine erste Videospiel-Konsole. Aber so richtig geflasht haben mich die Automaten. Einziges Problem: Man musste zum Spielen ständig eine D-Mark nachwerfen.

Arcade-Automaten von damals (Mortal Kombat 2 und 1942)
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Hallo zusammen, Bin nach vielen vielen Jahren auch wieder auf den Meisterdieb gestoßen. Es hat sehr starke Gefühle und erinnerung bei meinen besten …
Im Bezug auf mein vorheriges Kommentar: Nicht Michel Suck sondern Matthias Siegk. Ich verwechsel die Namen auch nach 30 Jahren noch 😂
Gut geschrieben, wobei man noch auf die Zeit hätte eingehen können als Michael Suck als Chefred zugange war. Der brachte seine eigene Ära und einen …
Habe vor paar Jahren Real Ihlpol, fotografiert, vor dem Umbau (noch unter real) bei den kitschigen Familienplakaten musste ich grinsen, was bei real auch …
Ich bin froh, dass die Videotheken verschwunden sind. Die haben die Innenstädte verschandelt. Der Handel wird in 30 Jahren fast vollständig online sein …
Hallo kann sich noch jemand an den kleinen Kindergarten Erinnern der hinter einer Silberfarbenen Wand rechts im Eingang befand in Karstadt Eingang war …
Schön zu sehen, dass es noch andere Menschen gibt, die zu den früheren Supermärkten so eine Wertschätzung haben, wie ich. Kurz zum Hintergrund wieso …
Was für ein "Icon" die ASM war und ist! Begleitet hat sie mich durch die gesamte Schulzeit bis zum Zivildienst. Gott sei Dank gab es kein Internet für …