Mitte der Neunziger tat sich im Bereich elektronischer Tanzmusik wieder etwas. Nachdem Techno, Trance und House jahrelang dominierten, betrat Drum ’n‘ Bass auch bei uns die Bühne und wurde populär. Neben dem schnellen Breakbeat um 160 bpm wuchs aber auch noch etwas anderes heran, das seine Wurzeln mal wieder in London hatte. Ab 1995 hatte das Kind auch einen Namen, der schlicht Big Beat lautete. Langsamer, schmutzig und mit starken Einflüssen aus Funk, Hip Hop, Electro, Rock und Acid.

The Dust (Chemical) Brothers – Urväter des Big Beat
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Dirk am 18. Dezember 2016
Die Welt in fünfzig oder hundert Jahren. Dieses Thema hat Generationen beschäftigt und jede Epoche hatte ihre eigenen Ideen und Vorstellungen, wie die Welt der Zukunft ausschauen könnte. Im letzten Jahrhundert stellte man sich schwebende Stadtbahnen, Urlaub auf dem Mond, tragbare Fernsprechapparate und blecherne Haushalts-Roboter vor. Und gerade im technischen Bereich hat sich tatsächlich vieles realisiert. Über das Internet visionierte Mark Twain bereits 1898, und Stanislav Lem hatte 1961 das E-Book als digitale Variante eines Buches vor Augen. Allerdings bringt unsere Zeit auch Phänomene mit sich, die kaum jemand in früherer Zeit auf dem Schirm hatte. Dinge, auf die unsere Nachfolger in hundert Jahren womöglich kopfschüttelnd oder schmunzelnd zurückblicken. Eines dieser Phänomene ist Datenmüll. Und damit ist viel mehr als die Festplatte mit Schmuddelbildern und Trojanern gemeint.

Willkommen im Zeitalter des Datenmülls
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Dirk am 28. Oktober 2016
Japanische Rollenspiele auf der 16-Bit-Konsole waren Anfang der Neunziger in Deutschland noch ein Nischenprodukt. Klassiker wie „Final Fantasy VI“ oder „Dragon Quest V“ erschienen hierzulande erst gar nicht. Als Squaresoft dann „Seiken Densetsu 2“ im Westen als Secret of Mana herausbrachte, wurde es in großer Pappbox mit Spieleberater veröffentlicht. Zu groß waren die Zweifel, dass die Spieler mit dem Nippon-Abenteuer ihre Schwierigkeiten hätten. Das war zwar völlig unbegründet, hat aber dazu geführt, dass eine gut erhaltene und vollständige Box mit Modul und Wälzer heute einen Sammlerwert ab 150 Euro aufwärts erreicht. Und es ist ein Vorzeigebeispiel dafür, mit relativ wenig Aufwand einen Meilenstein zu erschaffen. Warum das so ist, und warum im Vergleich dazu viele moderne „Triple-A“-Spiele scheitern, soll etwas näher betrachtet werden.

Secret of Mana (1993) – zeitloser Meilenstein
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„Alle Klänge und Geräusche sind Musik“ – war bereits vor mehr als fünfzig Jahren das Credo des Komponisten Karlheinz Stockhausen, und wurde spätestens in den Siebzigern durch Kraftwerk, den „Beatles der elektronischen Tanzmusik“, salonfähig. Die Idee, Technologie mit Komposition zu verknüpfen, existiert also schon recht lange und brachte in den Achtzigern Stilrichtungen wie Synth-Pop, EBM, Electro und House hervor. Und das, was sich in den frühen Neunzigern unter dem Sammelbegriff Techno durchgesetzt hat, hatte seine Wurzeln in allen genannten Stilarten. Heute, ein Vierteljahrhundert später, gibt es dieses Genre noch immer. Was ist inzwischen aus dem Sound von damals so geworden?

Sound of Techno – Metamorphose durch 30 Jahre
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Die Science-Fiction-Serie Babylon 5, die in der Zeit von 1995 bis 1999 in Deutschland ausgestrahlt wurde, gab uns sowohl einen ungewöhnlichen Blick in die Zukunft des Fernsehens, als auch auf die der Menschheit. In die Zukunft des Fernsehens, weil hier zum ersten Mal ein gutes Dutzend verschiedener Handlungsstränge aus persönlichen Lastern, intergalaktischen Epen und planetaren Konflikten über fünf Staffeln gespannt wurden. Das gab es in der Form für Science-Fiction-Serien noch nicht.

Babylon 5 (1995-1999) – Blick in die Zukunft
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Dirk am 13. März 2016
Größer, lauter und reichlich Effektkram. So könnte man in einem Satz die Veränderung zusammenfassen, die Filmtheater in den letzten 25 Jahren durchlaufen haben. Vorbei die Zeit der kleinen Kinos, wo eine Dame per Hand den Vorhang beiseite schob und der analoge 35mm-Projektor im Hintergrund surrte. Wenn man heutzutage als Unternehmer ein erfolgreiches Kino führen will, braucht man viel Kapital. Um damit die neuesten Popcorn-Blender einer Horde von Kulturbanausen in großen 3D-Hightech-Palästen servieren zu können. Dass Kino einst ein echtes Kulturgut war, fällt schwer zu glauben, hat man es damals nicht selber miterlebt. Aber vielleicht trügt die Erinnerung ja auch und früher waren Kinos bis auf modernere Technik nicht viel anders als heute?

Kino der Achtziger – als Filmtheater noch eine Seele hatten
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Dirk am 22. Februar 2016
Kaum eine andere Angewohnheit hat sich im gesellschaftlichen Stimmungsbild der letzten Jahrzehnte so stark gewandelt wie das Rauchen. Während noch in den Achtzigern Rauchen salonfähig war, in TV-Shows hemmungslos gequalmt wurde, ist heute eher das Gegenteil der Fall: Kippen sind verpönt. Der Zigarettenkonsum hat sich seit 1990 halbiert, und der Trend geht eher nach unten als nach oben. Zeit für eine Retrospektive zu Glimmstängeln, vollen Aschenbechern und mechanischen Zigarettenautomaten, in denen prinzipiell das zweite Geldstück hängenblieb.

Zigarettenautomat in den Achtzigern
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Ab 1990 entstand in England ein elektronischer Musikstil, der schon ziemlich einzigartig war und seine Wurzeln in Acid House, Hip-Hop und Techno fand und als Hardcore bekannt ist. Ein Begriff, der in der elektronischen Musik mehrdeutig ist, stellen sich viele darunter etwas anderes vor, im schlimmsten Fall die Dancefloor-Band Scooter. Aber mit UK Hardcore ist hier weder „Hyper Hyper“ noch hartes Techno-Geknatter aus Rotterdam gemeint. Es geht zu den Britischen Inseln, zu den Wurzeln des Drum ’n‘ Bass vor gut 25 Jahren.

UK Hardcore – Britischer Hype der frühen Neunziger
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Dirk am 31. Januar 2016
Was waren die öffentlichen Verkehrsmittel früher umständlich. Die Busse der Achtziger stanken nach Abgasen und man musste sich beim Einstieg immer ein paar Stufen hinaufquälen, oft noch eine sinnfreie Schranke öffnen, um dann drinnen Platz zu nehmen. Die Straßenbahnen waren nicht viel praktischer. Haben zwar nicht wie ein Frachttanker nach Diesel gerochen, aber der Einstieg erforderte immer ein höheres Maß an Geschicklichkeit. Viel zu enger Einstieg, die Stufen alles andere als ergonomisch. War man alt oder gehbehindert, glich der Einstieg einer Strapaze. Und wenn man im Rollstuhl saß, konnte man die Mitfahrt komplett vergessen. Diese Zeiten sind nun lange vorbei, und das Stadtbild wird heute von modernen, barrierefreien und ökologisch sauberen Fahrzeugen bestimmt. In Bremen als auch den meisten anderen deutschen Städten. Kein Grund also, den veralteten Relikten noch nachzuweinen, oder?

Bremer Straßenbahn – Fahrschein lösen zur Vergangenheit
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Dirk am 10. Januar 2016
Es waren mittelgroße Läden für Filmfreunde, vollgestellt mit Regalen, die mit leeren Filmhüllen und dazu passenden Schlüsselanhängern befüllt waren. Hing noch einer unter der Hülle, konnte man damit den Film bis zum nächsten Tag gegen Gebühr ausleihen. Erzählt man das der jungen Generation, wird man vermutlich skeptische Blicke und die Frage ernten, was so ein Blödsinn damals sollte – kommen Filme doch bekanntlich aus der Steckdose. In den frühen Achtzigern gab es aber noch kein Internet. Damals schossen Videotheken wie Pilze aus dem Boden, hatten bis in die späten Neunziger ihre Blütezeit und begannen dann langsam aber sicher zu sterben. Eine Videothek ist inzwischen ähnlich ausgestorben wie eine gelbe Telefonzelle. Und die ehemaligen bunten Läden sind inzwischen zu Mietwohnungen, Tattoo-Studios oder Ein-Euro-Shops umgewandelt. Dabei waren Videotheken mehr als nur Filmausleihen. Sie waren Ritual, Lebensgefühl und ein gutes Stück Achtziger und Neunziger.

Videomax (Bremen-Walle) – eine von vielen aufgegebenen Videotheken
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Hallo zusammen, Bin nach vielen vielen Jahren auch wieder auf den Meisterdieb gestoßen. Es hat sehr starke Gefühle und erinnerung bei meinen besten …
Im Bezug auf mein vorheriges Kommentar: Nicht Michel Suck sondern Matthias Siegk. Ich verwechsel die Namen auch nach 30 Jahren noch 😂
Gut geschrieben, wobei man noch auf die Zeit hätte eingehen können als Michael Suck als Chefred zugange war. Der brachte seine eigene Ära und einen …
Habe vor paar Jahren Real Ihlpol, fotografiert, vor dem Umbau (noch unter real) bei den kitschigen Familienplakaten musste ich grinsen, was bei real auch …
Ich bin froh, dass die Videotheken verschwunden sind. Die haben die Innenstädte verschandelt. Der Handel wird in 30 Jahren fast vollständig online sein …
Hallo kann sich noch jemand an den kleinen Kindergarten Erinnern der hinter einer Silberfarbenen Wand rechts im Eingang befand in Karstadt Eingang war …
Schön zu sehen, dass es noch andere Menschen gibt, die zu den früheren Supermärkten so eine Wertschätzung haben, wie ich. Kurz zum Hintergrund wieso …
Was für ein "Icon" die ASM war und ist! Begleitet hat sie mich durch die gesamte Schulzeit bis zum Zivildienst. Gott sei Dank gab es kein Internet für …