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Dirk am 27. Februar 2020
Bei den Gags „Hirnaussaugen, Kettensägenbenzin und dem Hamster in der Mikrowelle“ kommt meine Erinnerung noch nach über dreißig Jahren mit viel Anschauungsmaterial zu einem der kultigsten Spiele der Achtziger einher. Was Lucasfilm anno 1987 für den C64 rausbrachte, war ein Meilenstein, der Computerspielen etliche neue Elemente bescherte. Maniac Mansion war in vielerlei Hinsicht anders. Absurd, schräg und gleichzeitig fordernd und urkomisch. Und schaffte es, meine jugendliche Fixierung auf Actionspiele so langsam aber sicher zu lösen. Und nun, eine Ewigkeit später, ist die Luft aus dem alten Software-Schinken sicherlich raus. Oder nicht?

Maniac Mansion (Lucasfilm Games, 1987)
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Dirk am 28. Dezember 2019
„An Quelle führt kein Weg vorbei.“ Was wie artikelloses Kiezdeutsch klingt, war einer der bekanntesten Werbeslogans der Siebziger. Quelle war damals bekannter als der bunte Hund und in deutschen Haushalten erwartete man mit Spannung zweimal jährlich den dicken Katalog. Ach ja, „die“ Quelle! Das war Europas größtes Versandhaus, wo man von der Latzhose bis zum Laufgitter alles bestellen konnte. Bis zur Auflösung und der anschließenden Verschacherung des Unternehmens vor gut zehn Jahren. Und es gab nicht nur den Versandhandel, sondern auch große Warenhäuser, eine eigene Bank, einen Reiseveranstalter sowie viele Technikläden, die sich über ganz Deutschland verteilten. Nun ist das alles Vergangenheit und das ehemalige Familienunternehmen mit der markanten Hand im Logo existiert nur noch in alten Katalogen, Fotos und der Erinnerung. Und genau dort beginnt die Ausgrabung eines der großen Kapitel deutscher Konsumgeschichte.

Quelle – von Versandkatalogen und Technikläden
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Dirk am 28. November 2019
Was die morgendlichen Stimulanzien betrifft, hat Tee hierzulande nicht gerade die Krone auf. Und wenn schon Tee mit Koffein, dann meist Schwarztee. Dabei wird gerade Grüntee von Fitness-Gurus und Medikussen schon länger als Wundermittel und Schlankmacher gepriesen. So wie eine Arznei – die man eigentlich nicht mag, aber vielleicht hilft. Und auch die Boulevardblätter haben Grüntee als Attraktion entdeckt, rezitieren etliche Gründe, warum gerade dieser Tee so unheimlich gesund ist. Und fügen noch ein paar Rezepte hinzu, um ihn trendgemäß mit weiteren Zusätzen zu verfeinern. Schon ein kurioses Schicksal, das Grüntee hier im Westen erreicht hat. Entweder als Gesundmacher für Leute, die ungesund leben. Oder als Modegetränk, das man mit Ingwer, Zitronengras und Melone vergewaltigt. Blickt man in der langen Teegeschichte zurück, entdeckt man aber auch ganz andere Facetten.

Grüntee – Stimulans aus dem alten Asien
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Dirk am 29. September 2019
Die goldene Ära rundenbasierter Taktik-Rollenspiele liegt schon etwas länger zurück. So gab es auf der ersten PlayStation noch ein ordentliches Angebot mit Klassikern wie „Final Fantasy Tactics“, „Ogre Battle“, „Hoshigami“ und einigen anderen. Das waren zwar alles NTSC-Spiele, die man nur mit Modchip auf einer deutschen Konsole spielen konnte, aber den Umbau waren sie wert. Ein Juwel, das auch in Europa erschienen ist, war Vandal Hearts II (Konami, 2000). Schaut man fast 20 Jahren später auf dieses Spiel zurück, erblickt man Qualitäten, die damals gar nicht so aufgefallen sind. Vielleicht, weil man sie heutzutage immer seltener antrifft? Ein guter Grund, um auf „Vandal Hearts II“ noch einmal einen prüfenden Blick zu werfen.

Vandal Hearts II – (Konami, 2000)
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Dirk am 3. August 2019
Mode und Trends gaben schon immer Rätsel auf. Bis zur späten Jugend beeinflussen sie die Kaufentscheidung, danach ist es zunehmend die Persönlichkeit, die Hose oder Hemd für einen aussucht. Eine natürliche Entwicklung. Was kümmert es auch, wenn Modeketten jede Saison neue Flausen kreieren und dem Esel die Karotte vor die Nase halten? Man muss den Zirkus ja nicht mitmachen, kauft was gefällt und achtet eher auf Qualität als Staffage. Doch spätestens wenn eine neue Herrenjeans fällig wird und man verärgert feststellt, dass in den Läden nur noch Modeelend angeboten wird, das einen als Volltrottel herumlaufen lässt, kommt man ins Grübeln. Und fragt sich, was gerade schief läuft. Dass früher vieles anders, aber nicht unbedingt alles besser war, zeigt diese Reise in Sachen Modetrends der Achtziger, Minimalismus und der mühsamen Suche nach einem überzeugenden Kleidungsstück.

Schuh oder Bremsklotz? Modetrends gaben schon immer gerne Rätsel auf.
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Dirk am 6. April 2019
Die schnelle Nahrung für den Hunger zwischendurch erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit und das Angebot wächst. Längst ist Fast Food nicht mehr nur die ballaststoffarme und übersalzene Pampe, die Diabetes und Übergewicht fördert. Inzwischen gibt es eine beachtliche Palette von Anbietern, die auf frische Zutaten und Qualität setzen. Eines haben aber weiterhin alle gemeinsam, nämlich Schnelligkeit. In einer Welt, wo Zeit in Geldeinheiten gemessen wird, sind höchstens fünf Minuten, die zwischen Bestellung und Mahlzeit liegen, nicht nur praktisch sondern oft auch notwendig, wenn die Mittagspause mal wieder auf 30 Minuten heruntergekürzt wurde. Zeit hatte man als Kind hingegen mehr als genug. Und dennoch war Fast Food reizvoll, fast schon magisch. Blickt man zurück auf eine Zeit, wo der deutsche Imbiss seine Blütezeit hatte und McDonald’s noch preiswert war, so hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges verändert.

Fast Food (Schnitzel & Pommes) – seit jeher beliebt bei den Deutschen
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Bevor Westwood Studios (1985-2003) sich mit „Command & Conquer“ einen Namen machte, hatten die Entwickler mit einigen Rollenspielen auf Basis des AD&D-Regelwerks schon Erfahrung gemacht. Dazu zählen auch die beiden für SSI (Strategic Simulations, Inc.) entwickelten Teile von „Eye oft he Beholder“. Im Jahr 1993 wagten sie dann mit Lands of Lore ein eigenes Rollenspiel, das deutliche Ähnlichkeit mit den beiden „Dungeon-Crawlern“ aufweist. Auch ich hatte die drei Spiele damals auf meinem ersten 486er-PC verschlungen, seit dem aber nicht mehr angefasst. Und nun krame ich nach über 25 Jahren das hochbetagte „Lands of Lore“ wieder hervor. Ob das was wird?

Lands of Lore – historische Hatz durch Verliese und Labyrinthe (1993)
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Dirk am 17. Februar 2019
„Das ist Punsch, du dusselige Kuh. Punsch, Punsch, Punsch!“ – einer von Alfred Tetzlaffs bekanntesten Wutausbrüchen, die jedes Jahr mit traditioneller Wiederholung der Silvesterfolge von Ein Herz und eine Seele ausgestrahlt werden und nach über vierzig Jahren noch immer für Lacher sorgen. Daneben gibt es mit der Rosenmontagsfolge und dem „Besuch aus der Ostzone“ zum 3. Oktober zwei weitere Folgen, die regelmäßig wiederholt werden. Will man auch die restlichen 24 Episoden der von 1973 bis 1976 produzierten Fernsehserie noch einmal erleben, bietet sich der Kauf der DVD-Komplettbox an, um die volle Dröhnung Siebziger durch eine der ungewöhnlichsten deutschen Fernsehserien zu erfahren. Blicken wir zurück auf ein Stück Fernsehgeschichte.

Ein Herz und eine Seele – TV-Geschichte aus den Siebzigern
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Dirk am 23. Dezember 2018
Weihnachten steht vor der Tür und in den Kirchen ist es voller als sonst. Nicht nur mit beitragspflichtigen Kirchenmitgliedern, auch mit Konfessionslosen, von denen um die acht Prozent zur Weihnachtszeit in eine Kirche pilgern. Das wären gut zweieinhalb Millionen Deutsche, die trotz fehlender Kirchenzugehörigkeit für sich selber oder der Kinder wegen in der weihnachtlichen Jahreszeit etwas Kirchenflair atmen wollen. Dabei stehen viele Kirchen außerhalb der Gebetszeiten das ganze Jahr für jedermann offen, nur verirrt sich außer Touristen selten jemand, dem es primär um den Ort und weniger um die Institution geht. Zeit, eine Lanze zu brechen für die betagten Relikte unserer abendländischen Kultur.

Faszination alte Kirche (Mainzer Dom)
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Dirk am 24. November 2018
Neue Marotten fallen einem meist spät auf. Und dann wundert man sich, wie sich das eigene Verhalten in den letzten Jahren schleichend verändern konnte, ohne dass man es selber richtig mitbekam. So stolperte ich vor kurzem darüber, dass ich schon lange kein Bargeld mehr nutze. Oder besser gesagt, fast kein Bargeld. Der Euro für den Einkaufswagen ist das letzte Relikt in meinem Portemonnaie, das von längst vergangener Zeit zeugt. Wenn möglich, zahle ich mit Kreditkarte. Ist halt praktisch und bläht die Geldbörse nicht so auf wie Bargeld. Außerdem weiß man bei Scheinen nie, welcher Schmierlappen das Ding vorher in den Händen hielt. Da stellt sich provokant die Frage, ob eine klassische Geldbörse überhaupt noch sinnvoll ist?

1000 DM Schein (1964) – Abbildung von Johannes Scheyring (†1516)
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